Potato Man
Agent Avenue ist ein tierischer Agentenwettstreit für 2 Personen. Hierbei versuchen wir den gegnerischen Agenten wortwörtlich zu überholen. Denn wie bei einem Zeitfahrbahnrennen im Radsport laufen wir mit unserem Agenten die kreisförmige Straße immer und immer wieder ab.
Wie weit ich mich fortbewege, oder wie weit der gegnerische Agent nach hinten laufen muss, entscheiden stets die Karten, die ich in einer Runde aufdecke und meiner Auslage hinzufüge. Wie bekomme ich diese? Ich biete meinem Gegenüber stets eine Auswahl an zwei möglichen Karten an. Dabei lege ich eine meiner Handkarten verdeckt vor ihn, während ich die andere offen platziere. Der Gegenüber hat dabei die Wahl, welche der beiden Karten er seiner Auslage hinzufügen möchte. Ich nehme die übrig gebliebene.
Die Karten sind dabei unterschiedlicher Natur und bilden in meiner Auslage - je nach Typ - ein Set. Es kommt dabei auf den Kartentyp an, wie viele Schritte mich die xte Karte eines Sets nach vorne Rücken lässt. Der erste und dritte Doppelagent z. B. lässt mich rückwärts laufen, während mich der zweite einen großen Sprung nach vorne machen lässt. Der Daredevil lässt mich stetig nach vorne rücken. Bekomme ich aber den dritten in meine Auslage, verliere ich das Spiel direkt.
Agent Avenue ist somit eine Art Bluffspiel. Ich versuche stets meinem Gegegnüber einen Deal anzubieten, der ihn vor ein Dilemma stellt. Was denkt mein Gegegnüber könnte unter der verdeckten Karte liegen. Oder geht er lieber auf Nummer sicher? Klar ist: Man darf nicht zwei identische Karten anbieten.
In der mitgelieferten Minierweiterung gibt es noch den Schwarzmarkt. Das ist eine Auslage an unterschiedlichen Aktionskarten, die entweder einen permanten Bonus gewähren, oder aber einen Soforteffekt triggern. Erfahrene Spieler können bedenkenlos direkt zur erweiterten Version greifen.
Insgesamt macht Agent Avenue großen Spaß. Das permanente Anbieten von Deals sorgt oft für Bluff und Gegenbluff und hat in meinen Runden stets gezündet. Das Ganze wurde dabei mit einem niedlichen Tierthema umgesetzt, was liebevoll gezeichnet wurde. Agent Avenue bleibt in der Sammlung.
In Dune – Krieg um Arrakis tauchen wir in die fantastische Welt von Frank Herberts Dune – der Wüstenplanet ab. Strategische Herausforderungen, epische Kämpfe und die thematische Umsetzung machen dieses Spiel zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer wird die Macht auf Arrakis erlangen?
Dieser Beitrag wurde von Andreas Memmert geschrieben
In meinem Zug muss ich nämlich nur die Schätzreihenfolge meines Vorgängers beurteilen. Aber egal, ob ich sie durchwinke oder nicht, muss ich danach eine weitere Sache in die Schätzreihenfolge einbringen. Für korrektes Durchwinken, bekommt der Vordermann 2 Punkte, für korrektes Zweifeln bekomme ich einen Punkt bzw. für falsches Verdächtigen auch mal einen Minuspunkt.
Alles in allem war es das auch schon. Warum darf Schätz it if you can bei mir nun im Regal bleiben? Das hat in erster Linie damit zu tun, dass gefühlt jeder mitspielen kann. Bei dezidierten Wissensspielen schalten manche bereits frühzeitig ab, wenn sie merken, dass es immer einen Quizkönig am Tisch gibt, der alle anderen in den Schatten stellt. Hier kann jeder einen Tipp abgeben, wenn er am Zug ist.
Dazu kommt der hohe Aufforderungscharakter, den die Materialien bieten. Die einzelnen zu sortierenden Punkte werden nämlich durch quietschbunte Holzklötzchen dargestellt, mit denen es einfach Spaß macht zumzuwerkeln. Kleiner Makel: Die Punkteleiste, welche am Schachtelrand angebracht ist, ist ein cooler Gedanke, ist aber während des Spiels eher hinderlich und unübersichtlich. Schön, dass der Verlag dies direkt erkannt hat und nun Punktetokens mitliefert. Alles in allem eine Empfehlung!
Findet Hitler und trinkt ihn blutleer, so lautet das Missionsziel des Indie-Rollenspiels Eat the Reich. Ein Haufen Vampire wird 1943 in das von Nazis besetzte Paris geschleudert, um den Führer zu töten. Der Fokus liegt auf einer actiongeladenen Erzählung. Was das System außer der Gewaltorgie ausmacht, erfahrt ihr hier.
Dieser Beitrag wurde von Andreas Schellenberg geschrieben
In Odrixia, der Welt in der Factory 42 und Mine 77 spielen, wird nicht nur hart gearbeitet. Eine der beliebtesten Beschäftigungen der Odrixianer ist das sogenannte Golem Run, bei dem statt auf Rennpferde auf Golems gewettet wird. Das klingt und ist spannend!
Dieser Beitrag wurde von Andreas Memmert geschrieben
Verborgene Kulte, uralte Magie, Licht gegen Dunkelheit: Das und noch viel mehr wird im Spielsystem Schattengesellschaft zusammengeführt. Autor Karsten Zingsheim präsentiert darin eine Welt voller Mysterien und übernatürlicher Wesen, die in der realen Welt unter uns weilen. Welchen Eindruck Das Werk, das Regelt macht, erfahrt ihr hier.
Dieser Beitrag wurde von Andreas Schellenberg geschrieben
Dabei ist es auch völlig uninteressant, dass das Thema hier so ziemlich austauschbar ist. In den unzähligen Versionen von unterschiedlichsten Verlagen hat sich dann aber in den über 40 Jahren eine Art Bergsteigerthema durchgesetzt. Ich persönlich empfand beispielsweise die Stopschildvariante von Ravensburger damals als ganz fürchterlich. Die Version von franjos empfand ich dabei aber wiederum als schick. Geschmack liegt eben doch im Auge des Betrachters.
Um was geht es aber spielerisch bei Can´t Stop? Wir versuchen als Erster drei Leisten bis zum Schluss vorzurücken. Dabei stehen mir 4 Würfel zur Verfügung, welche ich in meinem Zug werfe. Daraus kann ich nun eine beliebige Kombination aus jeweils 2 Würfeln bilden und auf der sich ergebenden Nummernleiste vorranrücken. Da es statistisch aber nunmal häufiger vorkommt, dass eine 7 gewürfelt wird, als eine 2 oder 12, sind die letztgenannten Leisten auch entsprechend kürzer.
Warum jetzt Push-You-Luck? Ich darf in meinem Zug nämlich nur auf maximal 3 Leisten gleichzeitig vorrücken. Komme ich einmal in die Verlegenheit, dass ich bereits auf 3 Leisten aktiv bin, würfle aber keine passende Kombination mehr, dann ist mein erspielter Vorsprung zur Nichte gemacht. Entscheide ich mich meinen Fortschritt zu speichern, lege ich auf den erspielten Leisten Marker ab, von denen ich zukünftig starten kann.
Der Name ist in Can´t Stop tatsächlich Programm. Ich weiß nicht, wie das bei Euch ist, aber ich kann einfach in meinem Zug nicht aufhören! Komm, einmal geht noch. Oder?? Ich persönlich bin aber auch der Typ, der bei King of Tokyo nicht auf Siegpunkte spielt, sondern als letzter überleben will. Dass sich Can´t Stop nun über 40 Jahre hält und dabei noch immer süchtig macht, spricht eigentlich für sich. Für mich ist Can´t Stop ein Must-Have in jeder Sammlung. Stellt sich nur die Frage nach der Version. Die mir hier vorliegende Playte-Version hat schön reduzierte Grafiken von Heiko Günther. Einziger Wermutstropfen ist jedoch, dass der Spielplan gefaltet die Box des Spiels ergibt und somit nicht ganz plan aufliegt. Das ist aber zeitgleich der Clou des Verlages, der Box und Spielbretter in seinem Portfolio stets aus einem Guss macht.
In einem dunklen Dickicht haben die Tiere des Waldes das Dorf Everdell gebaut. Wer dem Fluss Pearlbrook, der sich durch das Dörfchen schlängelt folgt, gelangt an die Gestade von Farshore. Dort haben die Tierchen ein Küstenstädtchen gegründet und fahren auf die hohe See hinaus!
Dieser Beitrag wurde von Andreas Memmert geschrieben
Rund um die französische Stadt Verdun tobte vom 21. Februar bis zum 19. Dezember 1916, vor mehr als 100 Jahren, eine der blutigsten Schlachten der Menschheitsgeschichte. Das Stichspiel Verdun schafft es, den Wahnsinn des Krieges zu veranschaulichen, denn jeder Stich ist ein Dilemma, jeder Sieg eine Tragödie!
Dieser Beitrag wurde von Andreas Memmert geschrieben
Alte Sage oder grausige Realität? In Die Froschkönig-Fragmente suchen die Charaktere einen verschwundenen Professor und geraten an einen Ort, an dem Märchen und Wirklichkeit kaum zu unterscheiden sind. Das neu aufgelegte FHTAGN-Szenario verspricht eine moderne Aufbereitung des bekannten Abenteuers. Wie gut dies gelungen ist, erfahrt ihr hier.
Dieser Beitrag wurde von Andreas Schellenberg geschrieben
Zhanguo kam 2023 im Originalverlag zur Messe in Essen raus. Damals schaute ich immer neidisch auf das Spiel, da es einfach verdammt schön aussah. Leider gab es auch täglich eine extrem lange Schlange am Stand und die täglichen Kontingente waren immer restlos ausverkauft. Umso cooler, dass Zhanguo nun auch auf deutsch bei Giant Roc - dem Kennerspielverlag der SpieleOffensive erschienen ist und mir nun zum rezensieren vorlag.
Vorneweg: Das Material und die Optik sind auch nach wie vor ein Hingucker und haben mich direkt überzeugt. Inhaltlich sind wir ca. 200 v. Chr. und versuchen das zersplitterte China zu einen. Das tun wir, indem wir einheitliche Währung, einheitliche Sprache und einheitliche Gesetze in den unterschiedlichen Regionen des Landes zu etablieren. Etablieren ist dabei aber ein klassischer Euphemismus, denn freiwillig tun das die Bewohner des Landes sicherlich nicht. Im Spiel selbst wird das mit "Unruhe" bezeichnet, die wir "managen". Sicherlich für den ein oder anderen schwierige Kost, wenn ich meine Offiziere in die Regionen schicke, um Arbeiter "anzuheuern", die mir dann Paläste bauen?!? Sklaverei, I guess? Für mich persönlich ist das kein Problem. Ich sehe Spiele im historischen Kontext und nur weil ich hier Arbeiter versklave und Aufstände "manage", heißt das nicht, dass ich es im privaten gutheißen würde. Wer aber bereits bei Puerto Rico sich über die braunen Holzscheiben geärgert hat, der wird bei Zhanguo nicht glücklich.
Kommen wir zum Spielerischen. Hier möchte ich mit einem GROßEN Kritikpunkt anfangen, welcher mich wirklich in jeder Partie unendlich genervt hat - der Auf- und Abbau. Verpacken wir es positiv: Zhanguo hat einen enormen Wiederspielreiz, da der Aufbau des Brettes ziemlich komplett modular ist. Welche Belohnnungen liegen wo aus? Welche Ziele bringen für was Siegpunkte? Welche Mauern geben welche Boni? Alles modular. Sorgt aber leider auch dafür, dass ein Aufbau knapp 20 Minuten dauert. Das ist mir mittlerweile leider einfach zu viel. Selbst wenn ich mir ein 3D-Inlay drucken würde (mitgeliefert ist nämlich nix), würde sich das auch nicht deutlich reduzieren. Schade eigentlich.
Mechanisch haben wir bei Zhanguo einen Enginebuilder mit einer spannenden Hauptmechanik. In meinem Zug entscheide ich nämlich stets nur, ob ich eine meiner sechs Handkarten in eine Region anlege und somit meine Engine aufbaue für zukünftige Boni, oder ob ich eine Karte in den gemeinsamen Ablagestapel lege und dort eine Aktion ausführe. Der Clou? Jede Karte hat eine einzigartige Zahl und jede Aktion ist der Option "kleiner als" bzw. "größer als" zugeordnet. Lege ich bspw. eine Karte auf den Ablagestapel, welche kleiner als die zuletzt dort abgelegte ist und wähle eine Aktion, welche ebenfalls der Rubrik "kleiner als" zugeordnet ist, dann triggere ich Bonusaktionen. Und ja, richtig geraten, hier kommen die in Option 1 in die Regionen gelegten Karten ins Spiel. Bei Zhanguo haben wir also einen Mix aus extrem schnell abgehandelten Zügen und extrem belohnenden Kettenzügen.
Der Rest im Spiel ist nur schmuckes Beiwerk und Ergebnis der zuvor beschriebenen Mechanismen. Es gibt Mehrheiten in den Regionen, es gibt Siegpunktmultiplikatoren an den Mauerabschnitten, welche ich bauen kann und natürlich gibt es auch Aufträge, die ich ergüllen kann - hier in Form einer Terrakotta-Armee, welche ich ins Mausoleum stellen kann. Ach ja und eine Leiste gibt es natürlich auch noch.
Alles in allem ist das Alleinstellungsmerkmal von Zhanguo sicherlich der clevere Ablegemechanismus und das dadurch Triggern der Boni. Der Rest ist bereits aus vielen Euro-Games bekannt, funktioniert aber hier auch einwandfrei. Alles in allem eine Empfehlung mit leichten Einschränkungen aufgrund des unfassbar langen Aufbaus. Schlussendlich bleibt für mich nämlich die Frage, ob der clevere Hauptmechanismus auch in einem kleineren, kondensierteren Spiel hätte Platz finden können? Manchmal ist weniger eben doch mehr!