Lese-Ansicht

Ligretto Fun Run


Ligretto
dürfte den meisten ein Begriff sein. Entweder feiert man das hektisch schnelle Karte ablegen total oder man hasst es. Dazwischen scheint es nicht viel Luft zu geben. Das liegt sicherlich auch daran, dass das Spielprinzip am Ende des Tages eben doch mehr Partyspiel als ernsthaftes Kartenkloppen ist. Hier ist Hektik pur angesagt.

Und nun kommt Ligretto Fun Run daher und schickt das ohnehin hektische Partyspiel in die Chaoshölle. Oder plump gesagt: jetzt kommt Bewegung ins Spiel. Denn reines Kartenablegen war gestern. Jetzt schnappen wir uns vier Mitspielende und teilen die vier im Spiel vorhandenen Stapel unter ihnen auf. Diese wiederum setzen sich an jeweils eine Seite eines Tisches, nehmen ihren Stapel auf und teilen diesen wiederum in vier Stapel. Den ersten Stapel legt man offen vor sich. Dies ist der Ligretto-Stapel. Die anderen drei Stapel legt man an die anderen drei Tischseiten, neben die Ligretto-Stapel der Gegenspieler/innen.


Die Karten selbst sind auf ihrer Vorderseite in vier Farben eingeteilt. Wer eine 1 hat, darf diese auf den Tisch legen. Jede Farbe hat so ihren eigenen Stapel und dann beginnt die normale Hektik hoch vier: ich darf auf jeden der Stapel die gleiche Zahl +/- 1 in der gleichen Farbe ablegen. Meine Karten sind aber in vier Ecken des Tisches und müssen auch dort bleiben. Also heißt es laufen, durchgucken, raussuchen, merken, weiterlaufen, etc. Die drei verdeckten Stapel darf ich dabei jederzeit durchsuchen. Den Ligretto-Stapel muss ich aber in exakt der ausliegenden Reihenfolge abarbeiten.

Dadurch kann es natürlich zu Sackgassen kommen, in denen niemand eine Karte mehr spielen kann. Dann endet das Spiel. Ohne Sackgasse endet das Spiel, wenn der erste Ligretto-Stapel leer ist. Jetzt wird gewertet: pro eigener Karte in der Tischmitte gibt es einen Punkt, pro übriger Karte im Ligretto-Stapel 2 Minuspunkte. Es gewinnt, wer die meisten Punkte hat.


Dazu gesellt sich eine Variante für Lauffaule oder Haushalte ohne umkreisbaren Tisch, in der man den Ligretto-Stapel einfach auf die gegenüberliegende Tischseiten legt ind nur vom Stuhl aufstehen muss, um an diese Karten zu kommen, während die anderen drei Stapel vor einem liegen.

Im Kern ist Ligretto Fun Run also genau das, was der Name verspricht: eine Ligretto Variante mit Laufen. Grade mit jüngeren Kids durchaus eine Riesengaudi, aber auch akut zähnegefährdent. Denn beim schnellen hektischen Rennen, ist Ausrutschen an der Tagesordnung. Man könnte aber auch sagen, dass hier das bewährte Partyspiel noch partymäßiger gemacht wurde. Nett für den nächsten Kindergeburtstag (in Teams oder als Turnier). Aber das war's dann auch schon.

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Ligretto Fun Run von don Ullman
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 2 - 4 Spielende in 10 Minuten ab 7 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt Spiele)
*es handelt sich um einen Affiliate-Link. Für Euch entstehen keine zusätzlichen Kosten, wir erhalten eine kleine Provision.

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Pancake Picknick



Sicherlich eine komische Frage, wenn man die Rezension zu einem Kinderspiel aus dem Hause Schmidt liest, aber: "Kennt ihr Dungeon Fighter?” - Und wenn ihr diese Frage mit “Ja” beantworten könnt, dann frag ich euch weiter, ob es nicht gerade als Einsteiger ziemlich schwierig ist, den Würfel so zu werfen, dass er auch auf der Zielscheibe liegen bleibt?! Mir geht es zumindest so und was hat jetzt Pancake Picknick damit zu tun?! Ganz einfach - dieses Spiel ist quasi ein Kinder-Anfänger-Trainingslager für Dungeon Fighter!

Es handelt sich dabei um ein Spiel für 2-4 Spieler ab 5 Jahren und stammt von der Spieldesign-Kollektive “Die 7 Bazis”, die aktuell mit Krakel-Orakel noch eine Neuheit auf dem Markt haben.



Bei Pancake Picknick sollen die Tierkinder, die von den Eltern gemachten Pancakes zur Picknickdecke bringen, aber wir alle wissen, dass Werfen ja viel lustiger ist und so wird fleißig geworfen. Die “Picknick-Decke” in Form einer Klettfläche liegt in der Tischmitte und jeder Spieler erhält “Filz”-Pancakes in seiner Spielfarbe.

Vor jedem Wurf zieht man eine Karte, welche uns zeigt, welches Tierkind sich nun probiert zu werfen und muss gemäß dieser Vorgabe versuchen, den Pancake zu werfen. Der Elefant wirft zum Beispiel aus der bekannten Rüssel-Haltung, die Giraffe lässt den Pancake vom höchsten Punkt aus fallen, das Känguruh schnippt mit dem Daumen, der Maulwurf wirft blind und die Robbe versucht es natürlich mit der Nase. Es gibt noch weitere Tiere, aber ich glaube, man versteht das Prinzip auch so.



Wenn alle ihre Pancakes geworfen haben, stellen wir den Karton samt der Picknick-Decke aufrecht und nach 5 Sekunden zählen wir alle Pancakes, die haften geblieben sind. Der Spieler mit den meisten Pancakes gewinnt.

Natürlich ist der Vergleich mit Dungeon Fighter völlig überspitzt, aber dennoch musste ich sofort daran denken, als ich Pancake Picknick gesehen habe. Wie es für ein Kinderspiel sein soll, sind die Regeln natürlich sehr überschaubar, aber dennoch bietet es auch Herausforderung und fördert die Geschicklichkeit sowie Fingerfertigkeit der Kinder (und Erwachsenen). So simpel z.B. die Giraffe klingt, so schwer kann es sein, diesen doch recht leichten Pancake in die richtige Flugbahn zu bekommen, dass er auch dort landet, wo man möchte.



Auch das Schnipsen oder aus der Armbeuge heraus gestaltet sich schwieriger als man denkt. Allerdings kann ich einschränken, dass die Autoren hier die Karten in zwei Rubriken geteilt haben, so dass man die schwereren Aufgaben auch herausnehmen kann. Für meine Begriffe ist aber gerade die Mischung spaßig und bietet natürlich deutlich mehr Abwechslung. In meinen bisherigen Runden hatten alle (Kinder, wie Erwachsene) ihren Spaß und ich glaube die Hürde, irgendwann mit Dungeon Fighter weiterzumachen, ist nun deutlich niedriger. Das freut mich umso mehr.


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Pancake Picknick von Die 7 Bazis
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 2-4 Spieler in ca. 15 Minuten ab 5 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt Spieler)

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Kinderspiel-Review des Monats: Auweia, Frau Geier!

Beim Kinderspiel Auweia, Frau Geier! kümmern wir uns gemeinsam um den biologischen Nachwuchs in der Vogelwelt. Frau Geier ist in diesem Jahr besonders produktiv und legt satte 8 Eier – also weit mehr als im realen Durchschnitt, der je nach Geier-Art bei 1-3 Eiern liegt. Per se bauen Geier ihre Nester immer recht groß, aber in diesem […]

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Mixosaurus

Wer mit seinen Kindern schon in Mitmachmuseen unterwegs war, wird wissen, wie sehr sie es lieben mit Pinseln in Sandkästen unterwegs zu sein und dort Knochenteile freizupinseln. Zumindest mit meinen Kindern ist es so. Daher war es total naheliegend, dass wir Mixosaurus spielen müssen. 

Spielaufbau
Zugegeben, als ich die Spielanleitung zum erstem Mal las, war ich leicht irritiert. Man soll ein Blatt Papier zerknüllen und wieder auseinander falten? 
Aber ja, das ergibt Sinn, denn das zerknüllte Blatt Papier wird nachher der Boden für die auszugrabenden Teile, damit diese nicht plan aufliegen. 
Zunächst werden alle Dinoteile im Schachteldecke verteilt, das Blatt Papier draugelegt, der Schachtelboden reingelegt, alles umgedreht und Voilà, der auszugrabende Boden ist bereit. 


Nur noch die Camps aufbauen, 3 Auftragsplättchen auswählen und schon kann es losgehen.
Das Ziel des Spiel ist natürlich total naheliegend: Möglichst viele Punkte sammeln indem die passenden Dinoteile ausgegraben werden. 

Spielablauf
Reihum wird mit dem beiliegenden Ausgrabungswerkzeug (der Pinzette) ein Teil aus der Mitte gezogen. Dabei muss man sehr vorsichtig und behutsam vorgehen, denn die Felsbrocken auf unseren Camps dürfen nicht umstürzen. Hat man sich einmal für ein Teil entschieden und es mit der Pinzette gegriffen, muss es auch herausgezogen werden. 


War man erfolgreich, darf man das Teil behalten. Ist doch ein Brocken umgestürzt, bekommt man zum Trost immerhin noch ein Knochenteil. Zwei Knochenteile sind am Spielende auch einen Siegpunkt wert. 

Neben der Einzelteile der Dinos kann man auch Ereignisteile ziehen. Diese erlauben bspw. Teile mit einem Mitspieler zu tauschen oder eine weitere Ausgrabung auszuführen. 

So geht es reihum. 
Sobald man alle Teile zusammen hat, kann der Dino ausgestellt werden. Dafür baut man ihn zusammen und stellt ihn auf eine Ausstellungsplatte. Hat man einen besonderen Dino ausgegraben und alle Teile sind vom gleichen Typ, erhält man 10 Punkte für seinen Dino. Mischt man seine Teile und hat damit einen Mixosaurus, erhält man noch 6 Punkte für seinen Dino. 


Sobald die ersten 5 Dinos ausgegraben und ausgestellt sind, endet das Spiel. 

Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten. Neben den Punkten für die ausgegrabenen Dinos erhält man Punkte für gesammelte Knochenteile und die Auftragsplättchen.

Fazit
Die Geschicklichkeit wird hier schon stark gefordert. Es ist nicht so einfach die Teile aus der Mitte zu ziehen ohne die Steine umzuwerfen. Je nach Alter der Kinder lässt sich der Schwierigkeitsgrad durch Platzierung der Camps stark variieren. Stellt man sie enger zur Mitte und auf die Teile, ist es recht schwierig und erfordert großes Geschick die Teile auszugraben. Je weiter außen und eventuell auch unter einzelnen Knochen, desto einfacher sind die Ausgrabungen. So können auch jüngere Kinder schon mitspielen.

Daneben ist der Glücksfaktor ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Wenn das letzte fehlende Teil für meinen Dino einfach nicht auftauchen möchte oder so unglücklich unter anderen liegt, dann kann das schon frustrierend sein. Alternativ kann man an der Stelle natürlich einen Mixosaurus zusammenbauen, verzichtet dann allerdings auf 4 Punkte. Oder, falls das Teil bei einem Mitspieler liegt, sich ein Ereignisplättchen suchen und dem Mitspieler das Teil stehlen. 

Daneben kann es besonders gegen Ende, wenn nur noch Teile unter den Camps liegen, schon sehr haarig und für Kinder fast unmöglich werden an die letzten Teile zu kommen. 



Daneben enthält Mixosaurus auch strategische Komponenten. Meine ausgegrabenen Teil sind erst sicher vor meinen Mitspielern, wenn ich sie ausgestellt habe. Warte ich nun also auf mein letztes passendes Teil oder stelle ich einen Mixosaurus aus und schütze meinen Dino? Befolge ich die Auftragsplättchen und sammle damit zusätzliche Punkte? 

Mixosaurus ist ab 7 empfohlen. Mein Sohn ist 6 und hat gerne die Teile ausgegraben und seine Dinos gebaut. Er hat es schon sehr gut hinbekommen. Allerdings interessierte er sich überhaupt nicht für Auftragsplättchen oder dafür was die Mitspieler machen. 

Alles in allem ein schönes Spiel und für kleine Dinofans eine Empfehlung. 

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Mixosaurus von Charles Chevallier
Erschienen bei Game Factory
Für 2 bis 4 Spieler in 20 Minuten ab 7 Jahre

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Game Factory)
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Kinderspiel-Tipp des Monats: Lecker Lava

Experimentieren ist sehr beliebt bei Kindern, besonders, wenn dabei etwas Spannendes geschieht. Wer kennt nicht jenes Experiment, wo mit Hilfe von Backpulver, Wasser und einigen anderen Ingredienzien ein schäumender Vulkan entsteht? Vulkane faszinieren Kinder ebenso wie feuerspeiende Drachen, die in einigen Kinderbüchern die Protagonisten sind. Deshalb scheint es auch nicht verwunderlich, dass mit Lecker Lava […]

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Henrys Hennen

 

 

Henrys Hennen ist ein weiteres Spiel des Drei Magier Spiele und Zoch Haus- und Hofautors Jaques Zeimet (Kakerlakenpoker, Geistesblitz, Hamsterrolle). Grafisch umgesetzt wird der Titel von Ralf Vogt (ebenso Kakerlakenpoker), welcher mit seinem Zeichenstil gleichfalls maßgeblich das Verlagsprofil von Drei Magier prägt. Das Spiel richtet sich an 2-6 Spielende ab 8 Jahren und spielt sich sehr flott. Selten dauert eine Runde länger als 15 Minuten.

 


Bei Henrys Hennen handelt es sich um ein Reaktionspiel, bei dem man schnell zählen und reagieren muss. Spielmaterial sind 100 Karten sowie ein Spiegelei mit eingebauter Quietsche. Zu Spielbeginn werden die Karten gleichmäßig unter allen Mitspielenden verteilt und die Quietsche in die Mitte gelegt. Auf den Karten sind jeweils 1-3 Eier abgebildet, Eierschalen oder Küken. In der einfachsten Spielvariante spielen die Küken jedoch noch nicht mit. Bei den Eierkarten gibt es drei Eierfarben, wobei jeweils alle Eier einer Karte die gleiche Farbe haben. Am Zug gilt es dann eine Karte vor sich aufzudecken und sodann innerhalb von drei Sekunden zu benennen welche Eierfarbe die Mehrheit hat. Wird dabei ein Fehler gemacht, so hat man alle ausliegenden Karten aufzunehmen. Es gewinnt, wer alle Karten losgeworden ist.

Der Kniff bei der Angelegenheit ist, dass man nicht Anzahl und Farbe benennen muss, sondern das passende Personalpronomen bzw. "Niemand". Es muss also innerhalb von drei Sekunden "Ich", "Du", "Wir", "Ihr" oder "Niemand" gerufen werden. "Wir" wird beispielsweise gerufen, wenn die vor eigene Karte zur Mehrheitsfarbe gehört. "Niemand" wäre der passende Ausspruch, wenn nur Eierschalenkarten ausliegen würden. Kommt die Situation auf, dass es einen Gleichstand bei der Mehrheit gibt, so kommt die Qietsche ins Spiel und ähnlich wie bei Halli Galli gilt es diese schnell zu schlagen. Die langsamste Person am Tisch hat dann die ausliegenden Karten aufzunehmen. In der beschriebenen Variante wird das Spiel für 2-4 Personen vorgeschlagen, wobei ich persönlich es erst ab drei Personen interessant finde.

 


Um das Spiel nach einigen Partien wieder ein wenig fordernder zu machen, liefert die Spielanleitung drei Varianten mit. Zum einem wären da die acht Kükenkarten, welche man hinzunehmen kann. Werden diese aufgedeckt, so muss man nun  die Anzahl der Eier in der Mehrheitsfarbe benennen, statt ein Pronomen oder "Niemand" zu rufen. Dies gilt so lange bis kein Küken mehr offen ausliegt. Eine weitere Steigerung der Schwierigkeit wäre die "Genau"-Variante. Nun darf sich keine Aussagen mehr wiederholen. Sollte sich an der Mehrheit nichts ändern, so muss man mit "Genau" fortfahren. "Genau" darf aber ebenfalls nicht wiederholt werden. Und so kehrt man nach einem "Genau" wieder zum Pronomen oder "Niemand" zurück. Als letzte Variante gibt es noch die Chaos-Variante, welche das Spiel auch mit bis zu sechs Spielenden ermöglich. Hier gibt es nur noch drei Ablagestapel, auf welchen reihum abgelegt wird.

 



Ich muss gestehen, dass ich etwas skektisch in meine erste Partie Henrys Hennen gegangen bin. Die Grafiken sind sicher ansprechend und Elemente wie die Quitsche sind immer ein einladender Faktor. Ich hatte jedoch Sorgem, dass die Anforderung die Mehrheit zu erkennen für manche Kinder zu hoch sein wird bzw. die Fähigkeiten der Mitspielenden zu weit auseinander gehen. Henrys Hennen ist ja ein Spiel ohne Glücksfaktor. Handelt man stets richtig, so hat man große Chancen die Partie zu gewinnen. Meine Sorge rührte ein wenig daher, dass ich Spiele häufig in Förderstunden als Belohung einsetze und da dann vor allem natürlich Kinder mitspielen, welche noch Schwierigkeiten mit Mengenerfassung, Reaktion, Pronomen usw. haben. Ich wurde jedoch positiv überrascht. Das Spiel ist bei den Kindern wirklich sehr gut angekommen und funktionierte in der einfachen Variante mit acht- und neunjährigen Kindern wirklich gut. Neben der Quietsche hatten die Kinder vor allem Freude daran die Pronomen zu benennen und damit anzuzeigen wer die Mehrheit hat. Dies hatte irgendwie ein verbindendes Element, welches ich im Vorfeld so nicht erwartet hatte. Es war aber nötig die 3-Sekunden-Regel nicht eisenhart einzuhalten. Manche Kinder wären unter dieser Bedingung vollkommen chancenlos gewesen. Dementsprechend würde ich auch in Familienrunden dazu raten unterschiedlich Maßstäbe anzulegen: Eltern und Teens sollten es in 3 Sekunden schaffen und bei den Kleinen wird ein ganzes Stück langsamer gezählt. Unter dieser Prämisse kann man das Spiel auch in Runden mit unterschiedlichen Fähigkeiten spielen. Denn bei den Varianten ist es ja leider so, dass alle in der Runde besser geworden sein müssen damit man diese wirklich sinnvoll einsetzen kann.

 


Henrys Hennen ist jedenfalls ein Spiel, welches im Repertoire meiner Förderspiele bleiben wird, weil man mit ihm gleich mehrere Elemente gut fördern kann: Reaktionsgeschwindigkeit, Mengenerfassung und Mengenabgleich, Pronomen und noch einiges mehr. Weiterhin haben die Kinder Freude dran und fordern es immer wieder. Will man mit dem Spiel wachsen und auch die komplexeren Vairanten spielen, so würde ich dazu raten es in eher homogenen Spielerunden auf den Tisch zu bringen. Bei Henry Hennen gewinnt eben einfach wer es am besten macht.  Es gibt keine Glückselemente. Dies kann für die Jüngeren oder langsamer Wahrnehmden sonst ein wenig frustrierend sein. Unter den beschriebenen Gesichtspunkten kann ich das Spiel aber sehr empfehlen und nur dazu einladen auch mal die eine oder andere Runde die Eier von Henrys Hennen zu zählen.

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Henrys Hennen

Autor: Jaques Zeimet

Erschienen bei Drei Magier

Für 2-6 Spieler*innen ab 8 Jahren.

Spieldauer etwa 15 Minuten



Sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (Drei Magier)








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BrainBox - Die Welt des Fußballs




BrainBox – Spiel dich schlau. So heißt eine Reihe von Lern- und Gedächtnisspielen unter der schon zahlreiche Titel erschienen sind. Zum Thema Natur, Weltreise-, Zeitreise etc., zielen sie darauf ab Wissen und Konzentrationsfähigkeit zu fördern. 
Im EM Jahr 2024 durfte „Welt des Fußballs“ daher natürlich nicht fehlen. 

Die Boxen haben einen Magnetverschluss und sehen insgesamt sehr wertig aus. Enthalten sind 55 Karten aus stabiler Pappe, eine Sanduhr und ein Würfel. 


BrainBox lässt sich alleine oder im Team spielen. Das Spielprinzip ist dabei das Gleiche:
Es wird eine Karte ausgewählt und anschließend die Sanduhr gedreht. So lange diese läuft (10 Sekunden) hat man Zeit, sich so viele Details wie möglich zu merken. Anschließend wird der Würfel geworfen und die passende Frage von der Rückseite vorgelesen. 

Die Karten enthalten Wissenswertes zu Vereinen und ihren Vereinslegenden. Wann wurde der Verein gegründet? Wer ist Vereinslegende und wieviele Tore hat diese geschossen?

Diese und viele andere Informationen findet man auf den schön illustrieren Karten wieder. 

Fazit
Zur BrainBox gibt es gar nicht soviel zu sagen. Es verbindet die Welt des Fußballs mit dem klassischen Brainbox-Prinzip. So wird die Merkfähigkeit und die Konzentration gefördert. Die Karten liefern allerhand Information zu den bekanntesten Vereinen und Spielern. 
Von Diego Maradona über Lionel Messi bis Martina Müller sind allerhand Spieler und Spielerinnen dabei. 

Auch ohne BrainBox zu spielen ist es interessant durch die Karten zu gehen und sie sich anzuschauen. Verpackt in einem Merkspiel ein tolles Geschenk für fußballbegeisterte Kinder und diese, die es werden wollen.

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BrainBox - Die Welt des Fußballs von Gary Wyatt
Erschienen bei Game Factory
Ab 1 Spieler in 10 Minuten ab 8 Jahre

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Game Factory)
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Schatz der Drachen


Wir sind unterwegs in einem geheimnisvollen Verlies. Es wird gemunkelt, dass die dort lebenden Drachen im Laufe vieler Jahre zahlreiche Schätze unten den Fliesen versteckt haben. Es liegt nun an uns, diese zu finden und nach Hause zu bringen. 

Moment, kommt euch bekannt vor? Ja natürlich. Schatz der Drachen erschien bereits 2004 beim Winning Moves Verlag und war damals sogar zum Kinderspiel des Jahres nominiert. Dieses Jahr hat Game Factory nun diese Neuauflage herausgebracht. 

Doch worum geht es? Im Kern haben wir bei Schatz der Drachen ein Memoryspiel kombiniert mit Push-your-Luck. 49 Karten befinden sich insgesamt in der Schachtel. Die Karten sind sehr dick, groß, haben ein sehr schönes Finish und sehen dazu noch toll aus. 


Ziel von Schatz der Drachen ist es, möglichst viele Schätze einzusammeln. Anders als beim klassischen Memory geht es hier nicht darum die passenden Pärchen zu finden. 

Jede Karte hat unten links mit weißen Punkten angegeben, wieviele Karten benötigt werden, damit die Schätze eingesackt werden können. Es liegt nun an einem selber, wieviele Karten man umdreht oder ob man immer weiter sein Glück herausfordert. Denn, sobald ein Drache aufgedeckt wird, sind alle Schätze verloren und die Karten werden wieder umgedreht. 


Davor hat man jederzeit die Möglichkeit aufzuhören und – sofern die erforderliche Anzahl Schätze aufgedeckt wurde – die Karten einzusammeln. 

Neben dem Drachen gibt es auch noch eine Spinne, die dem bunten Sammeln ein jähes Ende bereitet. 

Drachen kann man natürlich auch sammeln. Solange man nur Drachen aufdeckt und keine Schätze, zählen sie ebenso als Punkte. 



Das Spiel geht so lange, bis nur noch die drei Spinnen übrig sind. Der Spieler, der die meisten Drachenkarten in seinem Stapel hat, erhält die drei Spinnen dazu. 

Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Karten. 

Fazit
Es gibt bereits einige ähnliche Spiele, die Memory mit Push-your-luck kombinieren. Neben dem üblichen merken der Karten stehen die Kinder nun zusätzlich vor der Entscheidung, ihr Glück weiter herauszufordern oder sich mit dem zufrieden zu geben was sie bereits aufgedeckt haben. 

Was macht Schatz der Drachen nun anders? Ich für meinen Teil bin angetan von der tollen Qualität der Karten. Es macht richtig Spaß damit zu spielen. Hat man alle Karten vor sich aufgebaut, könnte man wirklich meinen man schaut auf einen alten Fliesenspiegel. Das Spiel ist insgesamt sehr schön illustriert. 


Wer noch kein ähnliches Spiel hat, kann hier bedenkenlos zugreifen. Mein Sohn hat stets großen Spaß sein Glück herauszufordern und möchte Schatz der Drachen immer wieder spielen. 

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Schatz der Drachen von Reiner Knizia
Erschienen bei GameFactory
Für 2 bis 5 Spieler in ca. 20 Minuten ab 5 Jahren

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Wolkenschiff


Mit Wolkenschiff hat Amigo ein kooperatives Geschichlichkeitsspiel auf den Markt gebracht. Gemeinsam steuern wird das Wolkenschiff und lassen die Tropfen dort herab, wo es regnen soll. Wer schafft es, seine Blumenbeete bunt leuchten zu lassen?

Spielaufbau
Vor der allerersten Partie muss natürlich erstmal das Wolkenschiff gebaut werden. Das ist mit ein paar Handgriffen schnell erledigt. Der Deckel fungiert als Maschinenraum, dort werden Maschinenteile gemäß der Abbildungen und darüber die Blumenkarten verteilt. 

Die Spieleschachtel selbst wird das Blumenbeet und ist in vier unterschiedliche Felder eingeteilt. 


Das Ziel ist es, alle 12 Blumenteile aus dem Maschinenraum in unser Blumenbeet zu pflanzen. Pro Sorte sind allerdings maximal 3 Blumen möglich. 
Zum Schluss wird noch der Sturmmarker auf seine Startposition gebracht, die Regentropfen und Hagelkörner bereit gelegt und schon kann es losgehen, mit dem bunten Blumenspaß.

Spielablauf
Der Startspieler beginnt und würfelt alle drei Würfel. Auf den Würfeln sind jeweils die Farben der Beete (gelb, blau, weiß, violett) sowie Unwetter abgebildet. 
Pro gewürfelte Farbe wird nun ein blauer Regentropfen in das Wolkenschiff gelegt. Im späteren Spielverlauf liegen im Maschinenraum eventuell schon Hagelkörner. Pro aufgedektem Hagelkorn wird nun eine weiße Kugel zu den Regentropfen in das Wolkenschiff gelegt. 
Das gewürfelte Unwetter beweget den Sturmmarker jeweils um ein Feld. 

Das Wolkenschiff hat insgesamt 4 Schnüre. Diese werden nun auf alle Mitspieler verteilt und gemeinsam ist es nun das Ziel, die Regentropfen passend zu den gewürfelten Farben in das jeweilige Beet zu bringen. 


Das ist gar nicht so einfach und erfordert etwas Übung und Koordination. 
Ist der Regentropfen im richtigen Feld gelandet? Super, nun wächst eine Blume im Feld. Dafür wird das nächste Blumenfeld aus dem Maschinenraum genommen und in das passende Beet gelegt. Das frei gewordene Maschinenteil wird gewendet und zeigt nun eventuell ein Hagelkorn. 

Ist der Regentropfen im falschen Feld gelandet? Das macht nichts, beim nächsten klappt es bestimmt schon besser. 
Falls ein Hagelkorn in einem Feld landet in dem bereits Blumen gewachsen waren, wird eine Blume leider zerstört und das Blumenteil wandert zurück in den Maschinenraum.

Sollte ein Beet bereits drei Blumen enthalten gilt diese Farbe fortan als Joker. 


Das Wolkenschiff ist gewonnen, wenn in jedem Beet drei Blumen gewachsen sind. Verloren dagegen, wenn der Sturmmaker auf dem letzten Feld angekommen ist. 

Fazit
Bei Wolkenschiff geht es natürlich darum, dass die Kinder sich absprechen und koordinieren. 
Die Kinder trainieren ihre Geschicklichkeit. Besonders bei 3 oder 4 Mitspielern ist es sehr herausfordern alle Finger zum richtigen Beet zu dirigieren. 
Das sieht am Anfang noch sehr chaotisch aus, allerdings setzt ein Lerneffekt schnell ein und die Kinder werden von Runde zu Runde deutlich besser. 
Meiner Meinung nach sollte allerdings unbedingt darauf geachtet werden, dass immer der aktive Spieler die Gruppe leitet und nicht immer das gleiche Kind das Kommando übernimmt. 


Daneben gibt es noch die Möglichkeit den Schwierigkeitsgrad durch Variationen der Hagelkörner anzupassen. Bei kleineren Kindern kann man diese getrost weglassen. Mein 5-jähriger Sohn hatte so gar keinen Spaß, wenn ihm ständig die Hagelkörner ins Beet gefallen sind. Bei älteren Kindern kann man diese im Maschinenraum gezielt früher oder später ins Spiel kommen lassen. 

Was ich auch immer sehr mag, wenn eine Spieleschachtel sinnvoll ins Spiel integriert wird, so wie es hier der Fall ist. Bei Wolkenschiff bleibt tatsächlich nichts ungenutzt. 

Alles in allem ein schönes Spiel und eine Empfehlung von mir.

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Wolkenschiff von Die 7 Basis
Erschienen bei Amigo
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 20 Minuten ab 6 Jahre

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Fluffy Valley – Worker Placement für Kinder (Rezension)

Kinderspiele gibt es viele. Ein paar Neuheiten von der SPIEL Essen 2024 haben wir euch vor Kurzem vorgestellt. Fluffy Valley ist schon letztes Jahr erschienen und hat es in diesem Jahr auf die Empfehlungsliste vom Kinderspiel des Jahres geschafft. Ist es wirklich so empfehlenswert? Wir haben es für euch getestet.

Dieser Beitrag wurde von Nele Peetz geschrieben

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Die magischen Schlüssel


Da haben wir einen magischen Preisträger auf dem Tisch. Die magischen Schlüssel trägt den Titel „Kinderspiel des Jahres 2024“. Ob zu Recht, schauen wir uns jetzt an: 

Die Komponenten sind natürlich schon ein Hingucker. Gerade Kinder werden davon magisch angezogen. Eine Schatztruhe und zahlreiche Schlüssel? Da hat jedes Kind Lust drauf. 

Gemessen in Kinderzeit dauert der Spielaufbau etwas. Das Schloss und Bäume müssen in Position gebracht und alle Schlüssel in die farblich passenden Schlitze gesteckt werden. Die Prinzessin noch auf Position und dann kann es auch schon losgehen.


Die kleinen Spieler machen sich nun auf in den Schlüsselwald mit lauter Schlüsseln. 

Ziel von Die magischen Schlüssel ist es, zwischen den zahlreichen Schlüsseln natürlich die magischen zu finden. Eben die Schlüssel, welche die Truhe öffnen können in der sich zahlreiche rote Rubine verbergen. Lediglich drei pro Farbe öffnen die Truhe bei den übrigen bleibt sie verschlossen. 

Nach dem Spielaufbau kann es auch schon losgehen. Das Startkind darf mit allen drei Würfeln würfeln und sich einen davon aussuchen. Der Würfel zeigt die Werte 1-4 und einen Mond. Nachdem ein Würfel gewählt und die Prinzessin in den Wald hineingeritten ist, darf das Kind entscheiden, ob es stehen bleibt und den Schlüssel nimmt oder weiter würfelt. 

Entscheidet es sich dafür sein Glück zu reizen und tiefer in den Wald zu gehen, darf es erneut würfeln. Allerdings dürfen nur die Würfel weiter benutzt werden, die davor keinen Mond angezeigt haben. Würfel mit einem Mond sind leider ausgeschieden. Schafft es die Prinzessin tatsächlich bis ins Schloss und damit zum goldenen Schlüssel, hat man 5 Rubine sicher, denn die Truhe öffnet sich beim goldenen Schlüssel selbstverständlich immer.


Entscheidet es sich allerdings gegen das weiter würfeln und dafür den Schlüssel zu nehmen, darf dieser an der Truhe getestet werden. Öffnet sie die Truhe erhält man als Belohnung - je nach Farbe - eine unterschiedliche Anzahl an Rubinen. Öffnet sich die Truhe nicht, kann der Schlüssel aufbewahrt und später im Spiel in den Brunnen geworfen werden. Damit können alle Würfel reaktiviert werden und man darf trotz dreier Monde weiter spielen. 

So geht es reihum, bis der erste Spieler 15 Rubine gesammelt hat. 

Fazit
Die magischen Schlüssel kommt nicht nur bei meinem 6-jährigen Sohn gut an sondern auch bei seinen Freunden. Jedem Besucherkind sticht es ins Auge und muss sofort gespielt werden. Aber nicht nur mit Kindern lässt sich die magischen Schlüssel gut spielen. Auch Großeltern kommen auf ihre Kosten. 


Im Kern haben wir hier ein Laufspiel in Kombination mit Push your Luck. Je tiefer die Kinder mit der Prinzessin in den Wald gehen, desto mehr Rubine erhalten sie als Belohnung - wenn sich denn die Truhe öffnet. 

Die Kinder haben solch eine Freude daran die Schlüssel auszuprobieren und auch wenn die Truhe sich nicht öffnet, macht das nichts. Dann wird es nächste Runde eben nochmal probiert. Da die magischen Schlüssel am Schloss aufgehangen werden, hat man auch stets den Überblick, wieviele Schlüssel sich noch im Spiel befinden. 
  
Die Komponenten machen hier natürlich den Unterschied. Schlüssel die - oder eben nicht - eine Truhe öffnen, sind schon eine Besonderheit. Sie machen Die magischen Schlüssel zu einem tollen Spieleerlebnis und ist unserer Meinung nach daher ein verdienter Preisträger.


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Die magischen Schlüssel von Markus Slawitscheck & Arno Steinwender
Erschienen bei Game Factory
Für 2 bis 4 Spieler in 20- 30 Minuten ab 6 Jahre

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SPIEL ESSEN 2024 Brettspiel-Neuheiten – für große und kleine Spielkinder

Wer schlüpft nicht gern in die Rolle von Superkatzen, Hexen oder Dinos, ist gern auf Spionagemission oder erlebt detektivische Geschichten? Für diesen Spaß werden wir nie zu alt und entdecken als oder mit Spielkind die Neuheiten im Bereich Kinder- und Familienspiel der SPIEL Essen 2024.

Dieser Beitrag wurde von Nele Peetz geschrieben

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