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Seanchui goes Rlyeh: Zwischen den Jahren… Version 2024

28. Dezember 2024 um 09:35

Hallo liebe Leser,

macht es Sinn, einem Blog, der nahezu durchgängig im Dämmerzustand dahinschlummert, für große Jahresrückblicke zu nutzen? Naja, vielleicht nicht wirklich. Aber ich finde es besser, als hier einfach gar nicht mehr zu posten :-). Also nutze ich wie immer die Zeit „zwischen den Jahren“ um einmal auf mein rollenspielerisches Kalenderjahr zurückzublicken und Euch an meinen Überlegungen teilhaben zu lassen. Außerdem wage ich endlich mal wieder eine Prognose für die Zukunft!

Blog-Fakten

Beginnen wir – wie immer – mit ein paar Fakten rund um diesen Blog:

Ich durfte knapp 7.000 Lesende im gerade vergehenden Jahr auf meinem Blog begrüßen. Damit ist die Zahl meiner Besucher nahezu konstant, trotz des schwindenden neuen Contents. Das heißt: für ein Archiv – und mehr ist dieser Blog im Moment ja kaum – bin ich sehr zufrieden. Denn es gibt immer noch eine Menge Klicks auf dem hier bereitgestellten Spielmaterial. Und das ist großartig, genau so soll es auch sein.

Insgesamt habe ich im vergangenen Jahr 9 Blogeinträge – diesen mitgerechnet – verfasst. Tatsächlich bedeutet das gegenüber dem Vorjahr eine kleine Steigerung. Da der erste Post des Jahres jedoch bis Juni (!) auf sich warten ließ, fühlte es sich gar nicht danach an.

Abseits

Wie so oft in den letzten Jahren habe ich abseits dieses Blogs deutlich mehr Aktivität verzeichnet. In diesem Jahr erschienen mit Katastrophen und Schnappatmung gleich zwei Bände für CTHULHU bei Pegasus, in denen sich Texte von mir wiederfinden. Die Arbeit daran liegt allerdings – zugegebenermaßen – bereits länger zurück. Dennoch war ich am Jahresanfang noch mit einem neuen cthuloiden Abenteuertext beschäftigt, so dass auch – hoffentlich – im nächsten Jahr wieder eine Publikation folgt. Direkt im Januar ist darüber hinaus noch Wüstenmärchen erschienen, ein Quellen- und Abenteuerband für Die Schwarze Katze. Ich muss zugeben, dass ich mich in dieses Rollenspiel schockverliebt habe und ich wirklich stolz darauf bin, es hier zur Veröffentlichungsreife gebracht zu haben.

Ebenso gibt es einen neuen Lovecrafter, an dem ich dieses Mal allerdings nicht mehr als Redakteur sondern als fester Stamm-Layouter beteiligt war. Es war eine doppelte Herausforderung, nicht nur das Erbe des großartigen Marc Meiburgs anzutreten sondern gleichzeitig auch ein neues s/w-Design zu entwickeln. Tatsächlich habe ich (und damit leider auch die Leser) noch Lehrgeld gezahlt und teilweise zu dominante Seitenhintergründe gewählt. Aber: aus Fehlern wird man bekanntlich klug!

Der Sommer sah dann die Veröffentlichung des VIRUS Lovecraft Specials Vol. I, an dessen Entstehen ich zumindest in kleinen Teilen beteiligt war. Im Dezember dann erschien bei Obscurati Publishing endlich Mythos Country, ein Erzählspiel aus meiner Feder. Sascha hat sich wirklich viel Mühe mit dem Text und dem Büchlein gegeben – es fühlt sich toll an und sieht gut aus! Und wo wir gerade von Erzählspielen sprechen: Der Dezember sah darüber hinaus noch die Veröffentlichung von Christmas Carols, einem auf English Eerie basierenden Erzählspiel für Weihnachtsgeschichten.

Ebenso aktiv war ich natürlich für den Ringboten, für den ich neben 47 Rezensionen auch die SPIEL- und RPV-Berichterstattung übernommen habe. Ebenso bin ich dem Lovecrafter online treu geblieben und konnte im vergangenen Jahr auch als Einzelkämpfer dafür sorgen, dass einmal wöchentlich ein Artikel online ging.

Zu guter Letzt arbeite ich gerade wieder an einem weiteren Rollenspieltext. Allerdings habe ich in diesem Jahr deutlich mehr Zeit in die Recherche dafür investieren müssen, als mir lieb war, was dazu führte, dass sich die Arbeit an dem Text zog – und zieht – wie Kaugummi. Langsam wird es besser, doch hier bin ich alles andere als zufrieden. Für meine Verhältnisse grenzt das schon an eine Schreibblockade und ich bin froh, wenn hieraus etwas Gutes entstanden ist!

Spielerisches

Hm, ein Rückblick auf die im vergangenen Jahr gespielten Rollenspielrunden lohnt kaum. Denn tatsächlich haben wir uns spielerisch dieses Jahr etwas vom Rollenspieltisch wegbewegt. Stattdessen hatten wir ein paar leichte Dungeon-Crawler (Karak, Dracon und Die Legende des Sagor) auf dem Tisch, ich habe mich wieder ein wenig mit Magic beschäftigt und ansonsten nur eine Einsteiger-Schnupperrunde mit Beyond the Wall geleitet. Die war allerdings absolut großartig!

Geplantes für 2025

Wegen des Blogs kann ich nur meine Worte aus dem Vorjahr wiederholen: Ihr müsst Euch auch im kommenden Jahr darauf gefasst machen, das hier nicht so wahnsinnig viel passieren wird. Ich lade Euch herzlich ein, Euch auch einmal den Lovecrafter online, den Ringboten oder eines meiner anderen Projekte anzusehen, wenn Euch meine Schreibe gefällt. Dort wird aller Voraussicht nach auch im kommenden Jahr mehr meiner Zeit einfließen. Aber ich gelobe, auch diesen Blog nicht gänzlich abzuschalten und Euch hin und wieder mit einer Rezension oder einem Newsbeitrag zu versorgen.

Abseits davon gilt es zunächst, mein aktuell laufendes Projekt abzuschließen. So langsam häufen sich nämlich die Ideen, was man nicht noch alles so machen könnte. Ich hoffe, im kommenden Jahr noch einmal am System-Matters-Fanzine-Wettbewerb (so er stattfindet) teilnehmen zu können und ebenso, für den Lovecrafter einen Text verfassen zu können. Außerdem schwelt schon lange ein Projekt, dass ich unbedingt mal angehen möchte… ach, es gibt soviel zu tun.

Wie es auch kommen mag: Ich hoffe, der eine oder andere Leser bleibt mir gewogen und das wir uns alle im neuen Jahr wieder lesen können. Habt einen guten Rutsch!

Ghoultunnel: Zum Gaslicht, zur Langeweile!

05. Dezember 2024 um 10:08

Historisches Rollenspiel in den 1880er oder 1890er Jahren – gibt es etwas langweiligeres?

Einige Autoren haben sich ja darauf spezialisiert, Rollenspiel-Settings in dieser Epoche mit Abenteuern zu versorgen, nur um zu zeigen, wie gut und kreative sie als Autoren sind. Leidtragende sind sowohl die Spielleiter, wenn sie versuchen, ihre 1880er/-90er-Kampagne durch eigene Abenteuer aufzupeppen, und ihre Spieler.

Schnell stellen sie fest – der Wilde Westen ist nicht mehr was er einst war! Die Weltmeere sind erkundet, das Zeitalter der Segelschiffe vergangen, Piraterie ein Randphänomen! Die Industrienationen befinden sich in einem Zeitalter des Fortschritts und der (scheinbaren) Stabilität, der Rest der Welt wird Stück für Stück kolonialisiert. Sicher können wir noch einen Dschungel finden, aber nicht jeder Eingeborenenstamm kann immer nur aus Kannibalen bestehen, und mit den Pinguinen in der Antarktis haben wir auch nur begrenzte Interaktionsmöglichkeiten. Wir können uns dem ein oder anderen sozialen Konflikt zuwenden, oder uns mit Kolonialverbrechen befassen, aber wo bleiben die großen Abenteuer? Die Umwälzungen der napoleonischen Ära sind längst vorbei, die Umwälzungen des Ersten Weltkriegs noch nicht ersichtlich. Fast jedes Jahrzehnt in tausenden Jahren Geschichtsschreibung ist spannender als die 1880er und 1890er!

Es gibt den Kniff, soziale Spannungen und ahistorische Konflikte möglich zu machen, in dem man vom Viktorianischen Zeitalter in eine Steampunk-Weltvariante wechselt, da ist man durch historische Fakten ungebunden und kann sich blenden lassen von der Dekoration. Wie viele von euch spielen im Steampunk den Punk? Wie viele befassen sich mit einer Zuspitzung der Konflikte aus Industrialisierung und Ausbeutung, wer spielt die Revolution? Gebt es zu, am Ende seid ihr doch die Lords und Ladys, die ihren Tee schlürfen, serviert vom persönlichen Dampfmaschinen-Butler, und das Potenzial von Steampunk wird verschenkt.

Spieler, lasst euch nicht hinters Gaslicht führen, rebelliert! Spielleiter erhebt euch, die Verlage lügen – nicht ihr seid zu schlecht, sondern das Setting ist zu langweilig! Wählt andere Jahrzehnte oder Jahrhunderte und die Abenteuer schreiben sich wie von selbst.

Seanchui goes Rlyeh: Vorbestellungsaktion bei Obscurati Publishing

03. Dezember 2024 um 20:31

Bei Obscurati Publishing läuft aktuell eine Vorbestellungsaktion. Noch bis zum 16.12. könnt Ihr einen Haufen neuer Produkte vorbestellen:

Darunter findet sich auch „Mythos Country“, ein Erzählspiel aus meiner Feder, wieder. Der Klappentext dazu:

Mythos Country ist ein Erzählspiel, das eure Gruppe mit allen notwendigen Anregungen und Regeln ausstattet, um einen Landstrich voller cthuloider Schrecken zu erschaffen. Ihr gestaltet eine Karte und erfahrt erzählerisch, welche mythosschwangeren Umtriebe diese Gegend heimsuchen.

Dieses Spiel eignet sich hervorragend, um mit mehreren Personen gespielt zu werden, es kann aber auch als Solo-Spiel verwendet werden, um beispielsweise ein glaubhaftes Setting für eine eigene Rollenspielkampagne zu entwerfen. Zum Spielen wird lediglich ein Satz Spielkarten sowie Stift und Papier benötigt.“

Und ein bißchen ausführlicher: Das Spiel schafft im Verlauf ein cthuloides Setting. Die Gruppe oder der Spielende sucht sich einen Landstrich aus (ein paar Karten werden vorgeschlagen). Dann werden drei Runden gespielt. In jeder Runde wird eine bestimmte Epoche des Landstrichs gestaltet: die ferne Vergangenheit, die jüngere Vergangenheit (ca. Mittelalter) und die Gegenwart. Das ganze Spiel kann man in 2-3 Stunden locker spielen.

Für jede Epoche werden eine oder mehrere Mythos-Fraktionen kreiert. Anhand eines Kartenzieh-Mechanismus werden gute und schlecht Ereignisse für die jeweilige Fraktion bestimmt, bis hin zu ihrem Untergang. Hinterlassenschaften der jeweiligen Mythos-Fraktionen können sich auf spätere Epochen auswirken. Nachdem man die Gegenwart durchgespielt hat, hat man gleichzeitig ein Setting, welches man für ein späteres Rollenspiel verwende kann: aktive Fraktionen sowie genügend Hinterlassenschaften aus der Vergangenheit, welche die Aufmerksamkeit dieser Fraktionen erwecken können.

In dem Büchlein finden sich Vorschläge für Ereignisse, Mythosfraktionen und Hinterlassenschaften, optionale Erweiterungsregeln zum Grundmechanismus, eine cthuloide Timeline und ein Spielbeispiel.

Klingt interessant? Dann bestellt es doch gleich vor!

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